04.09.2006

Matchbericht

Kampf, Spannung, - Derby pur!

Meisterschaft 3. Liga, Gruppe 1 FC Menzo Reinach 1 : FC Gontenschwil 3:3 (3:1)

Punkt für den FCG in letzter Sekunde
Joe Häfeli;
Bei herrlichem Wetter und vor vielen Zuschauern zeigten beide Teams tolle 90, respektive 96 Minuten mit einem glücklichen, aber nicht unverdienten Ausgleich der Gontenschwiler in letzter Sekunde durch Di Pietro. Vorher waren aber zuerst die Menzo Reinacher am Drücker und konnten mit Toren in der ersten Minute (Qunaj), der 36. (Milot Shala) und der 44. (Ürkmez) vermeintlich vorentscheidend in Führung gehen. Dank dem Anschlusstreffer praktisch mit dem Abpfiff zum Tee (Bickaj) und einem, für Menzo Reinach hartem, Strafstoss in der 58. Minute (De Pietro) schöpften die Gontenschwiler Mut und kämpften verbissen weiter. Da die Menzo Reinacher besste Chancen zur Siegsicherung ausliesen, stand es auch in der 96. Minute noch 3:2, als die Gontenschwiler noch einen Corner zugesprochen bekamen. Die Hereingabe konnte, wiederum durch De Pietro, mit einem Hechtköpfler, an vielen Menzo Reinacher Beinen vorbei, zum Ausgleich genutzt werden.

Das Derby zwischen Gontenschwil und dem Menzo Reinacher begann mit einem Paukenschlag! Die Menzo Reinacher hatten Anspiel, lancierten sofort Keller, der Qunaj einsetzte und dieser fackelte nicht lange und schoss aufs Tor, traf aber nach 15 Sekunden nur den Pfosten! Den Apraller erlief Qunaj selber wieder konnte zur Mitte geben wo der Abschlussversuch zur Ecke abgewehrt werden konnte. Die Hereingabe von der Spielfeldecke kam wiederum zu Qunaj, der den Ball herrlich kontrollierte und abdeckte, aus der Drehung schoss, ein Gontenschwiler machte das Bein lange und der Prellball flog als Lob über den verdutzten Gautschi hinweg zur Führung ins Netz. Nach diesem Paukenschlag in der ersten Spielminute verflachte das Spiel ein wenig. Die Gontenschwiler mussten sich vom Schock erst erholen und kamen erst nach 18 Minuten zur ersten Chance. Reto Stadler sah aber seinen Schuss noch zur Ecke abgelenkt. Aber ansonsten spielten die Menzo Reinacher und die Gontenschwiler liefern den Aktionen meistens hinterher. Auf Seiten des Heimteams fehlte aber die letzte Konsequenz. So wurde von Hinten ruhig und schön aufgebaut, aber der letzte Pass war zu ungenau. Nach etwas mehr als einer halben Stunde lancierte Kevin Sollberge Erismann auf der linken Seite, dieser verzog aber seinen Schuss. Diese Aktion rüttelte die beiden Kontrahenten auf und in den kommenden 15 Minuten sahen die rund 300 Zuschauer eine packende Partie mit vielen guten Szenen. In der 36. Minute scheiterte zuerst der Gontenschwiler Di Pietro alleine vor dem cool reagierendem Lovrenovic und im Gegenzug spielten sich die Gebrüder Shala durch die Gontenschwiler Reihen bis Milot den Apraller von Gautschi nur noch ins leere Tor zum 2:0 bugsieren musste. Nun waren die Gontenschwiler völlig von der Rolle und die Menzo Reinacher kamen im Minutentakt zu guten Einschussmöglichkeiten. Leider, für Menzo Reinach, wurde nur eine durch Ürkmez ausgenutzt. Der Junior wurde sehr schön freigespielt und er schob das Leder ins lange Eck zum vermeintlich vorentscheidenen 3:0. Die Gontenschwiler kamen aber, wie die Jungfrau zum Kind, noch vor der Pause zum motivierenden Anschlusstreffer. Ein katastrophaler Fehlpass in der Menzo Reinacher Hintermannschaft, geriet direkt in die Beine von Bickaj, in seinen Schuss stürzten sich gleich zwei Verteidiger und beide lenkten den Ball unhaltbar für Lovrenovic ins eigene Tor ab. Gleich nach dem Wiederanspiel pfiff der Schiri zur Pause!
Die Gäste aus Gontenschwil hatten nichts mehr zu verlieren, konnten aber noch viele gewinnen. Motiviert durch den Anschlusstreffer und neu aufgepeitscht durch den Trainer kamen sie nach dem Tee aus der Kabine und schnürten die Menzo Reinacher in deren Platzhälfte ein. Jetzt waren es die Menzo Reinacher, die kein Bein vor das andere brachten und den Aktionen nur hinter her liefen. Gontenschwil konnte sich aber bis zur 58. Minute keine zwingende Chance erspielen. In dieser Minute zog Derungs auf der rechten Seite bis zur Grundlinie, spielte den Ball schon auf De Pietro zurück, dessen Direktabnahme flog dem sich abdrehenden Keller an den Oberarm und zur Verblüffung der Menzo Reinacher und zur Freude der Gontenschwiler pfiff der Unparteische Hände! De Pietro nahm das Geschenk an und verwandelte den Strafstoss, mit etwas Glück, Lovrenovic wäre beinahe noch am Ball gewesen, zum Anschlusstreffer. Nun wackelte die Menzo Reinacher Hintermannschaft und Reto Stadler konnte nur 6 Minuten später alleine auf den jungen Menzo Reinacher Schlussmann laufen. Lovrenovic drängte den Gontenschwiler Spieler aber geschickt ab und mit den zurückgeeilten Kameraden konnte Stadler erfolgreich am Einschuss gehindert werden. Nun entwickelte sich ein packendes Spiel. Gontenschwil suchte vehement und vielbeinig den Ausgleich, was Menzo Reinach den Platz für gefährliche Gegenangriffe bot. Nun zeigte sich, dass den sehr jungen Spielern in der Hektik die Kaltblütigkeit fehlt. Alleine Ürkmez hatte zwischen der 70. und 92. Minute vier sehr gute Einschussmöglichkeiten. Einmal traf er nur den Pfosten, das andere Mal traf er die scharfe Hereingabe Hajrulahus nicht richtig, beim dritten Mal flog sein Lob über Gautschi hinweg knapp am Gehäuse vorbei und nur eine Minute später pflückte ihm der Gästekeeper, beim eins gegen eins, das Leder von den Beinen. In diesen letzten 20 Minuten griffen die Gontenschwiler vehement an, scheiterten aber immer wieder bevor Lovrenovic eingreifen musste. Die Menzo Reinacher Fans und auch die Spieler warteten schon lange auf den Abpfiff, als es in der 96. Minute nochmals zu einem Eckball für die Gäste aus Gontenschwil kam. Im Gewühl vor dem Tor zeigte De Pietro wieder einmal seine Stürmerqualitäten. Er stürzte sich kopfvoran in den Flankenball und das Leder flog an mehreren Menzo Reinacher vorbei zum glücklichen, aber nicht unverdienten Ausgleich ins Netz. Wie in der ersten Halbzeit pfiff der Schiri die Partie gleich nach Wiederaufnahme ab.
Klar waren die Menzo Reinacher nach Spielschluss sehr bedrückt und enttäuscht, währendem die Gontenschwiler freudig unter die Dusche gingen, da sie eine verloren geglaubte Partie noch zum Guten wenden konnten. So spannend, so packend, so abwechslungsreich kann Fussball sein!
Reinach spielte mit: Lovrenovic, Kurtulan, Sladoja, Alpsoy, Del Prestito, Jesus de Gomes, Keller (68. Hajrulahu), Milot Shala (60. Josipovic), Qunaj, Labinot Shala, Ürkmez
Gontenschwil spielte mit: Gautschi, Reimprecht, Stauber, Dario Sollberger, Jashari, Kevin Sollberger, Graser (ab 40. Derungs), Stadler, Ersimann (ab 85. Speck), Bickaj (ab 64. Vogel), De Pietro